deutschsprachige Packsattelhersteller verstellbarer Modelle

Da ich so viele Anfragen erhalte, woher ich den Tragekorb bekommen habe:

Ich habe ihn mir aus Marokko mitbringen lassen.

Eine zeitlang hatte der schweizer Eselverein (SIGEF) einen ähnlichen Tragekorb im Verkauf, doch inzwischen nicht mehr und daher kann ich nicht sagen, wo so ein Tragekorb im deutschsprachigen Teil noch zu erwerben ist.


VERSCHIEDENE PACKSATTELKLASSIKER

Tragekorb

Der Tragekorb sieht in erster Linie sehr nostalgisch aus. Man legt ihn einfach über den Rücken des Tieres. Die Körbe bieten viel Volumen für das Gepäck. Ein Bauchgurt er- übrigt sich. Man benötigt lediglich ein Vorder- und Hintergeschirr.

 

Pro

Ein hübscher Blickfang bei Festumzügen. Da ein Bauchgurt oft die Quelle hartnäckiger Scheuerstellen ist, tritt das Problem hier erst gar nicht auf. Der Tragekorb lässt sich ebenso schnell auflegen wie runternehmen. Die Anschaffung ist durchaus erschwinglich.

 

Contra

Da der Tragekorb keinerlei Wirbelsäulenfreiheit bietet, sollte er nur für sehr leichtes Gepäck benutzt werden oder man legt ihn auf einen Packsattel drauf. Man benötigt eine schützende Decke unter dem Tragekorb, da dieser sonst das Fell wegscheuert und danach die Haut verletzt. Die Last muss sehr genau ausgewogen werden, da sonst alles zur Seite rutscht. Wenn man die beladenen Körbe nicht zuschnürt (z. B. mit einem Expander), werden sie sehr ausladend und machen das Tier breiter, als es eigentlich nötig ist. Das kann an engen Passagen zum Problem werden. Das Korbmaterial ist für manche Tiere so verführerisch, dass sie gerne davon naschen – sofern sie daran kommen.


Packsattel mit Kreuzverbindung (Sägebock-Packsattel)

 

Der Klassiker aller Packsättel. Zwei Kufen, die auf dem Rücken auf jeder Seite neben der Wirbelsäule des Esels aufliegen, verteilen das zu tragende Gewicht und bieten Wirbelsäulenfreiheit. Die Kufen sind durch zwei Kreuze miteinander verbunden. Das Gepäck wird an den Kreuzen befestigt.

 

Pro

Es ist ein leichter Packsattel, simpel in der Konstruktion und somit auch recht preiswert.

 

Contra

Da sich die Aufhängepunkte der Gepäckstücke mittig befinden, entsteht leicht eine unangenehme Hebelwirkung für das Tier. Diese Tatsache beeinträchtigt den Tragekomfort des Esels enorm. Hinzu kommt, dass wenn das Gepäck nicht peinlichst genau ausbalanciert wird, der gesamte Packsattel auch schnell zur Seite wegrutscht. Außerdem drückt das Gepäck, da es ja einfach nur an das Kreuz gehängt wird, auf die Flanken des Tieres.


Packsattel mit Gepäckträger

 

Dieser Packsattel beruht zwar auf der selben Basis wie der Packsattel mit Kreuzverbindungen, aber er beinhaltet einen Gepäckträger, auf dem der Wanderer seine Ausrüstungsgegenstände sicher befestigen kann.

Die vier Hörner an den Außenseiten bieten sich an um z. B. die Feldflasche, die Plastiktüte, den Fotoapparat … dranzuhängen

 

Pro

Besserer Komfort für das Tier, denn das Gepäck hängt vertikal zum Packsattel und drückt so weniger auf die Flanken.

Große Tragkapazität und außergewöhnliche Übersicht über die Ladung.

 

Contra

Auch dieser Packsattel neigt dazu zu verrutschen, wenn man das Gepäck nicht gut ausbalanciert und befestigt hat.


Packsattel mit Bögen

 

Noch ausgefeilter als das vorherige Modell. Es besitzt die vereinfachte Bauweise des Bergpacksattels: zwei Bögen gehen ca. 40 cm links und rechts am Rücken herunter, indem sie das Tier zwischen sich einschließen, ohne seitlich über zu stehen. Es gibt dem Gepäck eine sehr große Stabilität und besitzt auch einen Gepäckträger.

 

Pro

Große Stabilität und großer Nutzungebereich. Komfort für das Tier, denn das Gepäck ist vertikal zum Packsattel aufgehängt und drückt nicht auf die Flanken

 

Contra

Um seinen guten Nutzen unter Beweis stellen zu können, muss er an die Körperform des Tieres angepasst sein und man muss ihn in der richtigen Größe bestellen. Sein Preis ist abhängig von seinen Eigenschaften und kann abschreckend wirken. Außerdem kann seine große Stabilität die Notwenigkeit vergessen lassen, das Gewicht des Gepäcks seitlich auszugleichen und dies kann dann beim Esel Sehnenentzündungen oder Verrenkungen verursachen.


Lastpacksattel

 

Der perfektionierteste Lastpacksattel. Er orientiert sich an den Packsätteln die früher die Bergbewohner benutzen, die schwere Ladungen in schwierigem Gelände transportierten. Er besteht aus zwei Bögen, die den Köper des Tieres umschließen, und geht weit seitlich herunter, wodurch er jegliches Kippen verhindert. Zusätzlich hindern die Bögen die Säcke oder Taschen daran, die Flanken des Tieres zu berühren, es schwitzt also weniger und der Tragekomfort ist größer. Als Wahlmöglichkeit gibt es zwei einziehbare Klappen, die es erlauben (außerhalb von Wanderungen) schwere Lasten aufzuladen wie z. B. Steine, Zementsäcke, Rundhölzer.

 

Pro

Große Stabilität, also erhöhter Komfort für den Esel, wenn die Größe des Packsattels ihm angepasst wurde. Schwere Ladungen möglich.

 

Contra

Er muss perfekt an die Körperform des Tieres angepasst sein. Weil die Herstellung kompliziert ist, sind diese Packsättel teuer. Außerdem muss man die Stärke der Bogen zur Breite des Gepäcks hinzurechnen und somit können manchmal Probleme an engen Pfaden entstehen. Hinzu kommt, dass dieser Packsatteltyp um einiges mehr wiegt, als die Herkömmlichen.


Decker

 

Der Decker-Packsattel stammt aus den USA und ist eine Weiterentwicklung des Sägebock-Packsattels. Anstelle von Holzkreuzen verbinden hier D-förmige

Bügel aus Metall die beiden Kufen. Zu einem komplet- ten Decker gehört ein „half breed“ genannter, dick gepolsterter Überwurf mit Aussparungen für die Metallbügel. An den un- teren Seiten des Überwurfes sind zwei Holzleisten befestigt, die das Gewicht des Gepäcks gleichmäßig auf die Rippen des Tieres verteilen.

 

Pro

Weite und Winkelung der Kufen lassen sich durch Biegen der Metallbügel verändern (von einen Schmied oder Schlosser). Gurtung und Packtaschen liegen oben auf dem „half breed“ und reiben nicht am Körper des Packtieres. Geeignet für schwere Lasten.

 

Contra

Decker-Packsättel sind in Deutschland selten, und selbst in den USA gibt es keine kleinen Größen für Haus- oder Zwergesel, daher ist der Decker nur für breit gebaute Großesel und große Mulis geeignet.


Foto: Jan Gahsche
Foto: Jan Gahsche

verstellbare Packsättel

 

Dies sind Packsättel, die man auf sein Tier individuell ein- stellen kann. Die Kufen und die seitlichen Bögen lassen sich exakt an die Körperform anpassen.

Foto: Jacques Clouteau
Foto: Jacques Clouteau

Pro

Wenn man mehrere Tiere hat, kann man den Pack- sattel immer wieder dem Tier anpassen, mit dem man gerade eine Wan- derung unternehmen möchte. Sollte das Tier während einer langen Wanderung seine Figur ändern (Muskelaufbau, Fettabbau etc.) kann er unterwegs immer wieder aufs Neue exakt eingestellt werden. Hoher Tragekomfort für das Tier. Der Preis kann sich sehen lassen und ist sogar meist günstiger als die starren Packsättel.

 

Contra

Man bekommt den Packsattel als Bausatz und muss ihn selber zusammenbauen.